Chronik

Chronik der Linauer Oldtimer-Gemeinschaft e.V.
(von Jürgen Griese – 2. Vorsitzender) 

Im September 2004, auf dem Herbstmarkt in Linau traten die Anhänger des zu gründenden Vereins erstmals gemeinsam auf, sie präsentierten alte Schlepper neben neuen und führten unter anderem einen Strohhäcksler aus den 20-iger Jahren in Aktion vor. Vom Publikum mit großem Interesse belohnt. Der Gedanke, einen eigepic00237nen Verein zu gründen, war damals noch nicht vollendet, aber schon geplant. Zu der Zeit gab es in und um Linau schon viele Oldtimerfreunde, die ihre betagten Vehikel pflegten, Traktoren, Auto`s, Motorräder und historische Maschinen. Man möge sich doch zusammenschließen, um einen eigenen Verein zu gründen.

Am 28. Januar 2005 war es dann soweit. In der damaligen Angelhütte auf dem Hof Püst in Linau fand die Gründungsversammlung der LINAUER OLDTIMER-GEMEINSCHAFT statt. 19 Mitglieder gründeten den Verein, segneten die Vereinssatzung ab und wählten ihren ersten Vorstand. Jörg Molzahn, Andreas Stolt, Dennis Studt und Jürgen Griese sollten die Geschicke des neuen und damals doch ein wenig belächelten Vereines leiten. foto_vereinsgruendung_1

Im September 2005 dann die erste „Feuertaufe“: Ein erstmaliges Oldtimertreffen auf Linauer Boden. Der Erfolg dieser Veranstaltung lieferte den Ansporn zu weiteren Aktivitäten, ein großes Aufgebot an historischen Fahrzeugen lockte gut und gerne mehr als 500 Besucher auf die Grünfläche vor den Teichen auf dem Hof Püst an. 2006 folgte das zweite Treffen dieser Art, trotz Dauerregens in den ersten Stunden wandelte sich auch dieses Treffen im Laufe des Tages zu einem vollen Erfolg. Mittlerweile war die Zahl der Mitglieder auf über 30 angewachsen, alle stellten sich zur Verfügung, um zum Gelingen des Treffens ihren Beitrag zu leisten. Mittlerweile veranstaltet der Verein im Zweijahresrythmus Oldtimertreffen dieser Art. In den Jahren 2008 und 2010 mit mehr als 2500 Besuchern und bis zu 300 Ausstellern pro Veranstaltung. Als Grund für diese Erfolge kann man die Initiative, die Freude, den Spaß durch die Mitarbeit der Mitglieder wohl als entscheidend bezeichnen. Diese Veranstaltung gehört mittlerweile zu den größten in der Gemeinde Linau, ausgeführt wird sie jetzt auf der Grünfläche des Landwirts Günther Prahl beim alten Schießstand der Schmauchbrüder.

dsc_0065Doch damit sind die Aktivitäten des Vereins nicht vollends aufgezählt: Neben alten Fahrzeugen und Maschinen gilt das Interesse des Publikums auch historischen Geräten, Werkstücken und Hilfsmitteln aus Handwerk, Haushalt und Landwirtschaft. Daraus entstand die Idee, auch diese Exponate den Besuchern zu präsentieren. Doch wo und vor allem wie? Zum Jahresende 2005 bot sich die Möglichkeit, einen Raum im ehemaligen Stallgebäude des Hofes Griese in Linau-Busch als Lagerplatz anzumieten; die Möglichkeit, alte Maschinen und Geräte trocken einzulagern, war jetzt gegeben. Doch, was dort eingelagert werden kann, könnte man ja auch vor Ort ausstellen. So entstand die Idee, in diesem ehemaligen Stall ein Museum einzurichten. Innerhalb von 14 Monaten, von Februar 2006 bis April 2007 haben dann die Mitglieder des Vereins diesen Raum restauriert und zu einem kleinen Museum umgebaut. Unentgeltlich und ohne öffentliche finanzielle Mittel, durch emsige Arbeiten und eigene Ideen mit einem hohen Maß an Kreativität wurde dieser Raum an Wochenendarbeiten zum Landmuseum „Vun Hus un Hoff“ eingerichtet und umgebaut. museumseroeffnung04-2007_33Am 21. April 2007 öffnete das Museum erstmalig die Tür für seine interessierten Besucher. Seitdem werden in jedem Jahr in diesem Landmuseum historische Maschinen, Geräte und Handwerkzeug aus Werkstatt, Landwirtschaft und Haushalt präsentiert. Viele der Ausstellungsstücke stammen von den Besuchern, die bei „Exkursionen“ auf ihrem heimischen Dachboden so manchen gut erhaltenen Zeitzeugen aus vergangener Zeit zu Tage gefördert haben. Hinzu kommen auch Exponate und Funde aus der frühgeschichtlichen Epoche aus unserer Region wie zum Beispiel Fossilien oder Werkstücke aus der Jungsteinzeit. Vor dem Museum liegt der „Alte Schwede“, ein 1,6 Millarden Jahre alter, gesprengter Findling, der während der letzten Eiszeit von Schweden hier hergekommen ist.

Seit 2010 gibt es auch die „Linauer Stuv“, das Linauer Zimmer, in dem Bilder, Schriftstücke und weitere Zeitzeugen aus der Geschichte der Gemeinde Linau gezeigt werden. Dazu gehört als Schwerpunkt die Zeit der Scarpenbergs, dem Rittergeschlecht, welches in einem Zeitraum von fast 300 Jahren die Geschichte unseres Ortes entscheidend geprägt hat. Ein maßstabgetreues Modell der Linauer Burg ist hier unter anderem zu besichtigen.

Die Museumssaison beginnt jährlich ab Mitte April und endet Anfang Oktober, nahezu regelmäßig ist dann das Museum einem Sonntag im Monat geöffnet. Der Verein erhebt kein Eintrittsgeld, finanziert wird dieses Museum durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Zu den Öffnungszeiten werden selbstgebackene Kuchen und Kaffee angeboten, Besucher können dann verweilen „un öwer de ole Tied snacken.“

Die Linauer Oldtimer-Gemeinschaft versteht sich als Vereinigung von Interessenten, um ihren Besuchern Landgeschichte näher zu bringen und nicht nur als Forum für Schrauber- und Treckerfreunde.

Die Geschichte der Landarbeit und die Geschichte des eigenen Ortes und seiner Region bilden den Rahmen für die Arbeit dieses Vereines.

Mittlerweile hat unser Verein über 140 Mitglieder, die diese Idee passiv oder aktiv durch ihre Mitgliedschaft unterstützen.